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Interview: SQUAT THE MEDIA, 30. Januar 2013, online (http://stm.blogsport.de/)
here it goes:

Eure Neue Platte „Whiteout“ ist neben der normalen Ausgabe auf weißem Vinyl auch als limitierte Ausgabe in rot erschienen. Ich persönlich finde weiß schicker aber habe trotzdem kurz überlegt, ob ich lieber die rote kaufe weil das halt die limitierte Edition ist und dann Leute, die nur die weiße haben irgendwann neidisch sind. War das Absicht? Oder kam das einfach nur so, weil das zur Zeit viele machen? Wie viele Exemplare gibt es eigentlich jeweils? 

Alex: Es gibt 400 weiße und 200 rote Platten, wir wissen nicht mehr, warum. Ich glaube Litti von Prügelprinz Rec. hatte das angeboten, weil es ohne große Mehrkosten realisierbar war und wir fanden viele bunte Farben gut und haben ja gesagt. Ich hoffe, dass da niemand ernsthaft neidisch wird und Freundschaften an einer roten Platte zerbrechen. Die weiße Variante ist eigentlich die geplante, hoffentlich stimmt das die Besitzer der weißen Platten wieder etwas versöhnlich gegenüber den roten Kollegen.

Ich hab sie mir letztendlich in weiß gekauft weil’s schicker ist und der hiesige Plattenladen auch nur die hatte. Ich persönlich find‘ sie noch ne Spur besser als den Vorgänger. Was bedeutet der Titel „Whiteout“? Ist das als Gegensatz zum Blackout gemeint? Ich hab das als Kritik an der Erwartung nach dauerhafter Leistungsbereitschaft, die besonders in heutigen Arbeitsverhältnissen verlangt wird. Kommt das ungefähr hin?

Möb: Das kommt so schon ungefähr hin, nur, dass ich nicht wirklich Leistungsbereitschaft gegenüber einem Arbeitgeber oder den Kollegen meinte, sondern eher allgemein bezogen auf sämtliche Aktivitäten. Whiteout ist dabei mehr als Vorstufe zum Blackout zu verstehen und nicht als Gegenteil. Wenn alle Konturen verwischen, oben und unten nicht unterscheidbar sind, dann bist du, wenn´s so weiter geht und du die Notbremse nicht ziehst, bald beim Blackout angekommen. Bei Helikopterpiloten passiert das aufgrund von miesen Lichtverhältnissen in der Arktis oder so, bei uns wegen zuviel Scheiß der uns die Luft zum Atmen raubt. Bekackte Jobs, Uni, zu viel Saufen, kein Geld, Schlägereien, Krankheiten oder Selbstmorde. Aber auch die eigentlich coolen Dinge können zuviel werden. Freunde haben Erwartungen, die Band auch, die Freizeit muss super aufregend gestaltet werden, der Urlaub muss der geilste überhaupt werden. Eigentlich alles normaler Durchschnittsscheiß. Aber da sind wir wieder bei der von dir erwähnten Leistungsbereitschaft, irgendwo musst du einen Cut setzen und dir überlegen, was du eigentlich willst und wo hin du willst. Entscheide selbst wohin der Heli fliegt, auch wenn´s für andere seltsam aussieht, wenn er auf einmal Umwege in Kauf nimmt und die Bordkanone öfter mal einsetzt. Oder du trudelst weiter im Whiteout-Modus auf den Crash zu, bis die Lichter ausgehen. Dann bist du kaputt.

Der letzte Song „The way out of Dromocracy“ schlägt ja thematisch in eine ähnliche Kerbe.
Erklärt doch mal kurz, was der Begriff „Dromocracy“ bedeutet


Möb: Dromocracy bedeutet kurz gesagt „Herrschaft des Schnelleren“. Gemeint ist damit, dass in jedem hierarchischen System diejenigen die Macht haben, die über die Zeit der anderen verfügen können, ihnen vorschreiben können wann sie was zu erledigen haben. Wann sie arbeiten, Pause machen, schlafen, essen und kacken dürfen. Der Kampf um Macht ist immer auch ein Wettlauf mit der Zeit. Wer in so einer Welt zu was kommen will, muss die Stoppuhr irgendwann selbst bedienen um sich ihr nicht mehr zu unterwerfen. Wenn Schüler ein Jahr früher ihr Abi machen und dann in Regelstudienzeit fit für den Verwertungsapparat gemacht werden, haben sie gute Chancen diese Stoppuhr schnell in die Finger zu kriegen, die ihnen von den Systemverlierern im 3-Schicht-Akkord zusammengebaut wird. Wer hier aus der Reihe tanzt kann Pillen nehmen oder in einer 20-stündigen Blitztherapie wieder auf Linie gebracht werden.
Mein Ausweg aus dieser Scheiße ist es eben wie bei Whiteout angesprochen (ja, ähnliche Kerbe, diesmal aber wirklich Leistung und Arbeit) Umwege zu gehen und mein Leben zu verlangsamen, zu entschleunigen. Das bedeutet dann für längere Zeit die Aufgabe der finanziellen Sicherheit um über diesen Umweg einen Job oder irgendeine Tätigkeit zu finden, bei der ich keine Vorgesetzten, keine Untergebenen und vor allem, keinen Zeitdruck habe. Die Entschleunigung sollte vielleicht nicht so weit gehen, dass der Arsch auf der Playstation festkleben bleibt, mehr so bis zum Austritt aus der Marktlogik.

Wo wir gerade von der neuen Platte sprechen. Habt ihr das meiste selbst gemacht, Artwork, Aufnahme, Kontakt zu Labels, etc.? Wie wichtig ist euch generell DIY?


Jens: Aufgenommen haben wir mit Denny Gabriel im Werner Wiese Studio und anschließend gemeinsam gemischt. Wir haben Maz von Spastic Fantastic die Idee und die Fotos für das Artwork vorgelegt und dann in ständiger Konferenzschaltung übers Netz oder Telefon mit ihm das Dingen zusammengebastelt. Aber letztendlich hat Maz das in Form gebracht, wir haben lediglich genörgelt und/oder konstruktive Ansagen gemacht.
Alex: Als Grafiker kann er das auch viel besser als wir und das Ergebnis ist so geworden, dass wir alle zufrieden sind.
Viel Initiative einbringen und selbst machen ist toll, aber irgendwo stößt das natürlich auch an seine Grenzen.
Eine Band, die aus irgendwelchen Gründen ein komplettes Studio und die Sachkenntnis, damit umzugehen plus ein Presswerk, einen LKW und eine Druckerei besitzt, könnte alles selber machen und die Platten dann nur auf Ihren Konzerten anbieten, ohne dass Mailorder und Plattenläden jemals welche kriegen würden.
Das wäre dann wohl DIY in letzter Konsequenz. Es vereinfacht natürlich einiges, wenn man die eine oder andere Aufgabe mal abgeben kann, wir wollen ja auch was mit anderen zusammen machen und uns nicht ohne jeden Kompromiss selbst verwirklichen.

Eure Songs gibt es momentan nicht zum freien Download (jetzt aber, Anm. Möb), dafür aber zu sehr fairenPreisen(Ich hab beim Konzert im Lobusch 2 Tapes und n Aufnäher für‘n Fünfer gekriegt). Wie steht ihr generell zum Thema Creative Commons/freie Musik. War es bei euch schonmal ein Thema, eure Musik zum freien Download bereitzustellen? Ich zum Beispiel hatte euch euer erstes Release auch zuerst über einen Download, dessen Legalität fraglich war, und hab’s dann halt auf dem Konzert nachgekauft.

Alex: So fair finden wir die Preise mitunter gar nicht. Es gibt Mailorders, die verkaufen die 12“ für 13.90 Euro ohne mit der Wimper zu zucken.
Wir haben überlegt, dazu mal was zu sagen, haben uns dann aber doch dagegen entschieden. Das muss jeder selbst wissen. Wir wissen ja auch nicht, welchen Aufwand die Verkäufer haben, um die Platten anbieten zu können, von daher wird’s auch beim nächsten Release bestimmt keine „Zahl nicht mehr als…“-Placken auf dem Cover geben.
Auf unseren Shows kostet die Platte 8 Euro, also bevor jemand anderswo sein letztes Hemd dafür gibt…
Wir haben ein paar Songs auf dem Blog zum anhören. Ganze Platten haben wir nicht hochgeladen aber wir verklagen auch niemanden, der es macht. Die 7“ und das Demo gibt’s auf einigen Blogs, die 12“ mit fehlenden Songs und dafür anderen doppelt, falschen Titeln, Schrottqualität, ohne Artwork… Das Herzblut der Filesharing-Idealisten, haha.
Aber scheiß drauf, wir nehmen die Sachen halt auf um Platten daraus zu machen und ob das irgendjemand hoch- oder runterlädt und wie sich das dann anhört, interessiert mich eigentlich nicht so.
Jens: Ich persönlich begrüße sogar die Entscheidung von Leuten die unseren Kram hochladen. Scheinbar gefällt denen unser Zeug und letztendlich ist das einfach ein cooles Feedback an uns. Eine kurze Suchmaschinenrecherche hat ergeben, dass es mittlerweile ein paar mehr Blogs gibt die die Whiteout Mini-LP hochgeladen haben…also für alle die keine Kohle oder kein Bock auf Shopping haben gibt es den neuen Kram auch for free. Trotzdem finde ich es cool und wichtig die Label-Leute, die Enthusiasmus, Zeit und Kohle in das Veröffentlichen und Rumschicken von Platten stecken, zu unterstützen.
Vincent: Über Creative Commons haben wir uns als Band noch keine wirklichen Gedanken gemacht. Es ist jedoch ne feine Sache, wenn Songs irgendwie „geschützt“ oder eben auch nicht geschützt werden sollen, das aber nicht so restriktiv wie beim klassischen Copyright erfolgen soll. Es lässt sich anhand der verschiedenen Lizenzen festlegen ob der Song weiter verarbeitet werden darf oder nicht und unter welchen Bedingungen dies erfolgen kann bzw. soll. Kann ne Menge Klarheit schaffen.
Da wir es selbst nicht hin bekommen unsere Musik im Netz kostenlos zum Download anzubieten finde ich es total cool, das andere Menschen da Bock drauf haben und das machen.

Was haltet ihr von der Gema? Ist es grundsätzlich wichtig, dass die Nutzungsrechte der Künstler an ihren Werken auf diese Weise geschützt werden?

Alex: Dieses Thema ist eigentlich nur interessant für Berufsmusiker, die Geld verdienen müssen. Da kann ich es auch nachvollziehen, dass es blöd für die ist, wenn sie einmal bei der Veröffentlichung bezahlt werden und dann nie wieder was sehen von dem Geld, dass durch Ihre Musik umgesetzt wird.
Für Leute wie uns ein abstraktes Problem, wir verdienen kein Geld und die anderen, die involviert sind, wahrscheinlich auch nicht: Label-Leute, Distro-Leute, Veranstalter etc.
Für letztgenannte ist es natürlich besonders schlecht, dass jedesmal, wenn Sie in einem Laden einen Song von ner Platte spielen jemand ankommt und die Hand aufhält.
Insofern: wer sich für eine handvoll Klimpergeld, dass die GEMA jedes Jahr Kneipenwirten und Konzertveranstaltern aus Tasche zieht, diesen Papierkram um die Ohren hauen will kann das ja machen. Unter Auflagenhöhen im fünfstelligen Bereich lohnt es sich halt nicht und kostet nur Zeit und Nerven.
Vincent: Finde ich tatsächlich ne schwierige Frage. Da von uns niemand von Musik lebt kann ich dazu auch nicht so viel sagen. Wir machen keine Musik, um sie dann zu verwerten und sind somit logischerweise auch nicht bei der GEMA.
Ich finde es unverschämt, wie die GEMA ihre Gelder erhebt. Grundsätzlich stehen erst einmal alle Veranstaltungen unter einer Art Generalverdacht. Da spielt es keine Rolle ob das eine Kirmesdisko oder ein Konzert in einem AZ ist, bei welchem keine „GEMApflichtige“ Musik läuft. Das dann die Menschen, die Veranstaltungen machen nachweisen müssen, dass die spielenden Bands oder die Deutschpunk-Tapes die an der Theke laufen nicht GEMA gemeldet sind, finde ich krass.
Hab mal in ner Doku gesehen, dass da anscheinend echt Leute nichts anderes machen, als Lokalzeitungen zu durchforsten auf der Suche nach Veranstaltungen, die dann abkassiert werden. Langweiliger Job…
Dazu kommen dann noch Gebühren auf Leermedien und Abspielgeräte aller Art, die einfach immer und von allen mitgezahlt werden.
Unkommerzieller Kultur werden durch die GEMA bzw. derer Forderungen leider immer wieder Steine in den Weg gelegt. Das ist dann oft ne nervige Angelegenheit…

Ihr veröffentlicht auch auf Tape. Seid ihr der Meinung, dass dies auch wegen der Möglichkeit, die Sachen kostenfrei als Ergänzung (über Downloadcode) digital bereitzustellen wieder ein attraktives Medium ist?

Alex: Tapes waren schon im analogen Zeitalter eine geile Sache und sind es bis heute geblieben. Preiswert in der Herstellung, passen in die Jackentasche und können gegenüber Platten und CDs einiges einstecken bevor sie kaputt gehen.
Das hat mit der Möglichkeit der digitalen Ergänzung nichts zu tun.
CDs zum Beispiel sind von vornherein digital und man kann mit 2 Mausklicks mp3s draus machen.
Und trotzdem ist die CD so unattraktiv wie sie ist, kein Mensch interessiert sich für die Dinger keiner kauft sie mehr
.
Ich denke die Frage, ob ihr Grauzonenbands mögt, kann ich mir sparen, ihr hattet da ja auf dem ersten Release zumindest zu deren Fans ein recht eindeutiges Statement („Your Burial My Fun“). Ich mag die auch kein Stück, in den meisten Fällen weder deren Musik an sich, noch das gesamte Drumherum. Allerdings stehe ich dem Umgang mit denen oft kritisch
gegenüber, da zum Beispiel Proteste vor deren Konzerten meiner Meinung nach die Anhänger eher in ihrer, oftmals zumindest indirekt von den Bands propagierten, Abneigung gegen die Antifa im besonderen und die radikal linke Szene im allgemeinen bestärken. Ich find‘ da euren Weg, das ganze ins Lächerliche zu ziehen sinnvoller. Wie seht ihr das? Wo ist für euch die Grenze zwischen Grauzone und Rechtsrock?


Jens: Unserer Meinung nach gibt es keine konkrete Grenze zwischen Grauzone und Rechtsrock. Das ganze ist ein sehr verschwommenes Gefilde mit einem fließenden Übergang. Menschen die eine Rechtsoffenheit mitbringen und beispielsweise mit Faschos, Burschis oder anderen rechtskonservativen Ärschen abhängen und saufen bringen ja automatisch eine Akzeptanz, Toleranz und Scheißegalhaltung mit. Also stützen diese rechtsoffenen Typen und Tussen, durch völlige Ignoranz oder gar durch Zustimmung das Meinungsbild ihrer z.B. in Kameradschaften organisierten Saufkumpan_innen. Also sind für uns Grauzonen-Heinis keinen Deut „liebenswerter“ als NPD Leute oder sonstige organisierte bzw. nicht-organisierte Nazis.
Vincent: Ich finde es total wichtig, dass Leute die kein Bock auf den Grauzonenkram haben, das auch offen zeigen.

Gibt es in Wiesbaden und Umgebung eine oder mehrere gute Bands, die bis jetzt nur lokal bekannt sind, aber die ihr den potentiellen Lesern empfehlen würdet, anzuhören?

Nein.

Bis jetzt bezogen sich meine Interviewfragen ja nur auf eure Texte und musikalisches Drumherum. Zu eurer Musik selber habe ich nichts gefragt, weil mir zu dem Thema einfach keine Fragen einfallen, die ich nicht entweder langweilig finde (als welche Subkategorie von Hardcore bezeichnet ihr eure Musik) oder die jeder fragt(was sind eure Einflüsse, warum ist das neue Album punklastiger als das Alte?). Fällt euch eine gute Frage ein, die ihr gerne zu eurer Musik gefragt werden würdet. Und falls ja, beantwortet die doch auch gleich mit.

Vincent: Das ist auch cool so. Texte und Drumherum sind uns auch wichtiger als eine Einordnung in Punk/Hardcore Schubladen. Snob Value machen Hardcore und Snob Value machen Punk. Wie das klingt ist uns oft egal.
Alex: Wir würden total gerne mal gefragt werden, was wir total gerne mal gefragt werden würden und in welcher Subgenre-Schublade wir uns am wohlsten fühlen weil wir zu diesem wichtigen Thema schon seitenweise Thesenpapiere ausgearbeitet haben, die aber komischerweise bisher niemand drucken wollte. Sie sprengen auch den Maßstab des hier Möglichen, deswegen machst Du am besten eine Sondernummer daraus, das Manifest geht Dir in den nächsten Wochen auf dem Postweg zu. Nee im Ernst: Deine Interviewfragen kannste schon selbst ausarbeiten, dafür sind wir nicht auch noch nebenbei zuständig und wer sich abgesehen von den Typen, die bei Saturn die Regale einräumen was aus Musikschubladen macht, ist eigentlich in diesem Zusammenhang die interessantere Frage.

Möchtet ihr den Leser/innen sonst noch etwas mitteilen?

Jens: Nö, gerade nicht. Aber Danke für dein Interesse und das Interview.



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in: TRUST – Nr. 150/05 Oktober/November 2011 – Interviewer: Bela




1. Was hat es mit dem Bandnamen SNOB VALUE auf sich?



Als wir anfingen, Sound zu machen und nach  zwei, drei Proben klar war, dass doch mehr als Jammen bei raus kommt, musste eben irgendein Name her. Auch wenn wir den eigentlich für fast egal halten, ist es ja trotzdem nett wenn er dann wenigstens einprägsam ist. Irgendwas Kurzes, Knappes also. Snob Value war von Anfang an da und die prallen Alternativen gab's eben auch nicht. Vor allem passt Snob Value zu Wiesbaden, die hessische Landeshauptstadt mit der größten Schnöseldichte Deutschlands und privatem Tennislehrer für jeden Zugezogenen, quasi der Begrüßungshunni für den privilegierten Mittelständler. Der Name bezeichnet ein Wirtschaftskonstrukt, bei dem davon ausgegangen wird, dass bestimmte Güter erst dadurch wertvoll für eine bestimmte Klientel werden, wenn der Pöbel sich diese nicht leisten kann. Es geht dabei aber nicht um den Gebrauchswert an sich, sondern um die Exklusivität und den Neid der Verlierer. Im Punkermilieu ist das so was wie die Absurdität sich die erste Misfits-Single für 8.000 Dollar klarzumachen.



2. Musikalisch seid ihr ja recht gut aufeinander abgestimmt und man hört euch schon an, das ihr ein paar Jahre länger dabei seid. Wie sah die Entwicklung vor SNOB VALUE aus?



Das Problem der viel zu akkuraten musikalischen Abstimmung ist uns auch aufgefallen, aber wir steuern dem entgegen, wo wir können.Als erste Maßnahme wurden im vergangenen Jahr zwei Gründungsmitglieder entlassen und durch neue Leute ersetzt, bei denen wir uns sicher sein können, dass es in Zukunft angemessen rasselt, scheppert und rumpelt.Das war für die Jungs ein böses Erwachen, weil sie sich scheinbar für Teile eines irgendwie funktionierenden Ganzen gehalten haben und mal wieder Bekanntschaft mit dem Boden der Tatsachen machen mussten.Aber wo gehobelt wird fallen halt Späne, da muss man jetzt nicht zu mitleidig sein.

Wir haben vorher alle in anderen Bands gespielt, wir sind da so ein Limburg-Mainz-Wiesbaden-Inzest Haufen, Alex hat vorher bei Ablärm gezockt, Fabi bei RZGS, Vince und Jens bei Tatort Toilet und Möb bei 1-2-Fuck-U. Jedenfalls sind wir nicht mehr wirklich in der Originalbesetzung aktiv, wie es der Trommler-Kollege in den Zeilen oben in seiner unausstehlichen Art bereits erläutert hat.



3. Euer Stil wird gerne als eine Mixtur aus 80´s Hardcore und 77er Punk bezeichnet. Seid ihr vielleicht die Söhne oder Neffen von DEAN DIRG? Wie umschreibt ihr denn selbst euern Sound und was hört ihr Privat?



Ja, das sind halt so Schubladen, die für das Besprechen und Bewerben von Musik wichtiger sind als für das eigentliche Erleben auf ner Show oder beim Hören einer Platte. Unser kleinster gemeinsamer Nenner ist wohl Punk/HC im weitesten Sinne und deshalb kommt so was dann auch dabei rum. Simple minds – simple pleasure!

Aktuell ists gleich halb 5 Uhr morgens und wir hängen in den Seilen. Dazu liefern die Dire Straits den Soundtrack.

Aber das hat sich in ein paar Minuten auch wieder erledigt.


4. Habt ihr das Gefühl das Bands wie SNIFFING GLUE, DEAN DIRG, PRESS GANG, DEPRESIVE STATE etc. einen neuen Wind in die deutsche HC-Landschaft brachten?



Es ist ein bisschen schwierig für uns, hier den Stellenwert anderer Bands zu bewerten. Alle  Bands beeinflussen ihr Umfeld insoweit, dass Leute sich deren Platten kaufen, auf deren Shows kommen, sich die Texte reinziehen und was davon mitnehmen. Das Rad neu erfunden, hat wahrscheinlich keine der genannten Bands, und wir mit Sicherheit auch nicht, aber immer noch besser  die Kids ziehen sich diesen Sound rein als den ganzen Tough-Guy-Scheiß.

Für ein paar von uns waren Punk und Hardcore in ihrer Jugend, zumindest in unserer Wahrnehmung, relativ strikt getrennt. Hardcore war Bodybuilding  mit Jogginghosen und Feinrippunterhemd, Punk war Korn mit Vanillemilch und Backpulver drin saufen und sich dann auf dem Bahnhofsvorplatz in die Hosen pissen.

Gemeinsamkeiten gab es praktisch keine, was sich in den letzten Jahren wieder zum Positiven gewandelt hat.

Dazu haben die von Dir aufgezählten Bands und viele andere Leute auch natürlich ihren Teil zu beigetragen.


5. Eure Texte sind auch nicht von schlechten Eltern. Um den TRUST-Lesern einen Eindruck zu übermitteln - erläutert doch mal die Aussage, der folgenden Songs von euch.





'5 Finger Discount'



Erstmal geht´s in dem Song um ´ne liebgewonnene Notwendigkeit vieler Kids die ihr Geld für Kram sparen müssen, der nicht in Jackentaschen passt. Nicht gemeint sind Klebefinger bei Freunden, auf Partys oder so,  eher  Zuschlagen in allen möglichen Shops. Und da nicht nur die verteufelten Supermärkte und Shopping Malls – sondern gezielt gerade auch muffig biedere und fiese Tante Emma Läden, die alternativen Menschen ein Stück Heimatgefühl bewahren, von dem sie natürlich nie zugeben würden, dass sie überhaupt eins besitzen. In Wiesbaden gibt’s auf jeden Fall ein Prachtexemplar von so ´nem Teil, wo alles Mögliche an Scheiß angeboten wird und das Schaufenster mit dem Spruch verziert ist: „Hier lebt Tante Emma noch – hier ist die Welt noch in Ordnung“. Die gemeinte Ordnung ist dann der dritte Teil des Songs. Trümmerfrau Emma hat sich aus Bombenschutt ihr knuddeliges Wirtschaftswunder-Wohlfühl Paradies gebastelt, während ihr Oller von der Ostfront direkt zur Bundeswehr gehumpelt ist um klar zu machen, dass er als Soldat eben immer nur seine Pflicht getan hat und das auch gerne weiter tun möchte.

Und jetzt, Jahrzehnte danach, wird Emmas Existenz, die letzte Bastion gegen das Kapital, schon wieder bedroht. Aber die Gutmenschen werden sie nicht im Stich lassen, werden sich weiter in die Backen kneifen, und beim Einkaufen mit Namen ansprechen lassen und sich über die Menschlichkeit einer potenziellen ehemaligen KZ-Aufseherin freuen.

Das war jedenfalls so die Idee dahinter. Hutzelommas sind nicht zwangläufig süß und zum Liebhaben. Der Rest sollte vielleicht nicht so verbohrt ernst genommen werden.



'Between the Lines'



Ein Rapper aus unsrer Nachbarschaft lacht sich manchmal kaputt darüber, wie wenig Text nötig ist um ´ne Hardcore-Platte einzuspielen. Negative Approach haben für die gesamte „Tied Down“ weniger Worte gebraucht, als er für einen einzigen von seinen Songs. Dass es aber manchmal genauso lang dauert so ´nen Text zu schreiben rafft er schon und dass es in Rap Tracks ja auch mehr um Wortspiele und Flow und so geht. Jedenfalls ist Between the Lines so was wie ne kleine Hommage an kurze und einfache HC/Punk Songs, bei denen keine Zeit ist irgendwas auszuschmücken weil nach einer Minute schon der Kopf geplatzt ist. Einfach Songs wie Arschtritt oder Faustschlag, bei denen allen sofort klar ist, was gemeint ist. Also ne klare Ansage, unmissverständlich, eben null Bedarf zwischen den Zeilen zu stochern. Trotzdem kann´s ja auch genau andersrum cool sein. Wenig Wörter, ein Thema und keiner außer dem Texter checkt was, oder zumindest nicht auf Anhieb. Ironischerweise ist das mit BTL auch schon passiert. Adorno, mein Kampf, Karl Marx, Goethe und der Tamborine Man in einem Text haben schon für Verwirrung gesorgt und uns den Vorwurf der Relativierung  (Adorno und mein Kampf in einer Zeile!) eingebracht. Diese Art von Gedankengulasch ist auch in anderen Texten von uns zu finden und meint eigentlich das Erschlagensein von Informationen. Lebenswichtiges direkt neben Schwachsinnigem präsentiert. Verwirrung, weil die Infoflut einfach nicht mehr in geregelte Bahnen gelenkt werden kann.  Oder für manche Leute sind das ja auch Infos, bei denen es nicht um den Gehalt geht, sondern um den Kick, schneller zu sein und seine Party-Smalltalk-Munition aufzustocken.



'Your Burial my Fun'



Ein dummer Battletrack an Unbekannt, aber weils für eloquente 16-Zeiler nicht gereicht hat, ist´s ein Punkteil geworden. So irgendwie: Verpiss dich, damit wir Spaß haben können! Mehr Plan oder so was gabs da zunächst nicht. Rausgekommen ist dann doch eigentlich ne Bauernklatsche für Typen mit miesem Musikgeschmack und Hang zum Pathetischen, immer noch dumm, aber eben auch an Dumme gerichtet.

Beinahe jeder auf dem Dorf aufgewachsene Mensch macht in irgendeiner Weise seine Erfahrungen mit den Onkelz. Entweder peinliches Abgefeiere, oder Abgelache, falls man als Kidpunk schon so ´ne coole Sau war und sich nicht, wegen Pickeln und keiner Freundin, als Underdog den Weg durch die Dorfkneipen freiprügeln musste, um auf der Kirmes respektiert zu werden.  Es hat ja mittlerweile abgenommen, dass an jeder Ecke Karren mit Heckscheiben-Onkelz-Fraktur zu sehen sind, aber beschissene Rocker, Dorffaschos und andere selbsternannte Outcasts lassen sich halt immer noch gerne zu diesem lächerlichen „nur die Besten sterben jung“-Scheiß beerdigen. Sicher kein wichtiges oder interessantes Thema (mehr) für uns, aber eben was zum lachen. Durchhalten, Männer! Loser bis ins Grab!


'Kids´n´Politicians'



Arme Kinder und ehrbare Politiker müssen hier herhalten, für alles was dein Leben bestimmen will, für alles was deinen Handlungsspielraum einschränkt, für Konventionen, die dir die Freiheit rauben, für Dinge, die dich dran hindern, kompromisslos du selbst zu sein. Manipulation und die Macht der Anderen ist der Punkt. Die Macht, die sie haben, weil du sie ihnen gibst, weil du glaubst zu irgendwas dazugehören zu müssen oder dir einfach nix besseres einfällt als mitzumachen.

Es geht um Typen, die nichts eigenständiges mehr verzapfen, sondern eher wie Ideologie-Vertreter durch die Gegend taumeln und ihrer Meinung nach die einzigen sind, die wissen was läuft. Außer ihnen gibt’s zwar ein paar fitte Leute, aber die müssen trotzdem noch überzeugt werden, für die coole Sache, für die Erlösung. Wenn dann eben andere Meinungen nicht mehr in das beste aller möglichen Systeme passen, wird’s beschissen religiös mit dem unguten Hauch von Groupthink.

So ne Welt, in der die paar gemeinsamen Nenner, die wir mit Freunden teilen, nicht ausreichen, auch wenn da eigentlich beim Zusammenzählen ein ganz lässiges  Ergebnis bei rumkommt. In deren Welt wirkt es immer so, als müssten alle sich für eine Seite entscheiden, auch bei Punkten die das für einen persönlich vielleicht gar nicht zulassen, weil sie einfach zu facettenreich sind. Als wäre es immer so einfach und das Richtige, als wäre man damit fürs erste aus dem Schneider. 

Auf ner anderen Schiene läuft das mit den kleinen Scheißern. Oder besser mit deren Eltern. Kinder kriegen ist ja für viele so ne Art Lebensaufgabe. Mit der eigenen Genkombi den Stammbaum um eine weitere Verästelung wachsen lassen um einen bleibenden Eindruck in der Welt zu hinterlassen. Jedenfalls entscheiden sich Eltern mit einem Kind für eine andere Art von Leben als Kinderlose, mit völlig anderen Verpflichtungen und Verantwortungen. Ob es denn auf Dauer Sinn macht, nur an sich selbst zu denken, die Egoschiene zu fahren, ist ne andere Frage. Irgendwie geht’s in dem Song also auch um das alte Punk-Klischee von der persönlichen Freiheit und dem Luxus, sich vor niemanden rechtfertigen zu müssen, nur um dann alleine, als verbitterter, alter Sack abzukratzen.



6. Bei 'Decisions' prangert ihr die Lebensfrage an, sich ins Studium reinzuhängen oder einfach alles hinzuschmeißen. Wie sieht der momentane Stand der Dinge aus, studiert ihr noch und wenn ja; was?



Die Frage, oder das Dilemma, steht stellvertretend für alle möglichen Entscheidungen die ständig getroffen werden müssen. Es geht dabei um das schlechte Gefühl, falsch gehandelt zu haben, dass Menschen in die Resignation treibt und glauben lässt sie seien hilflos ihrem Schicksal ausgeliefert. Wenn man den Arsch vor lauter Angst, eine Veränderung könnte sich negativ auswirken, nicht mehr hochkriegt und das Leben im Mittelmaß vor sich hindümpeln lässt. Ohne echte Begeisterung für irgendeine Sache. Dazu passt dann eben auch die Entscheidung: Studium durchziehen oder sich selbst eingestehen, dass es einfach die falsche Entscheidung war und jetzt aber die richtige getroffen werden sollte, Job, Hartz IV was auch immer.....

Und wie Frau Borchardt im Ox-Review schon festgestellt hat, studieren wir wohl alle BWL. Stimmt sogar fast, in Wirklichkeit studieren  wir International Business Administration an der European Business School in Oestrich-Winkel im schicken Rheingau. Da haben wir uns auch alle kennen gelernt. Unser Proberaum ist ebenfalls in  Oestrich, im Champagnerkeller. In der wirklichen Wirklichkeit hängen wir alle an der Uni, bzw. an der FH ab. Einer von uns hat die ganze Chose sogar schon hinter sich.



7. Bei 'Too Tough or not Tough enough?' heißt es so schön "I´m stuck inside of a Teenage Brain - I´m trapped in Adolescence". Wie schwer fällt es für euch Kompromisse zu schließen? Und welche Art von Kompromissen fallen in euerm Leben an?





Der Standardkram eben. Die Freundin oder den Freund nicht betrügen, weil niemand Bock drauf hat im Gegenzug selbst betrogen zu werden. Oder es ist von Anfang an alles offen, dann ist es auch ein Kompromiss, mit dem nicht immer alle auf Dauer klarkommen. Maßvolles Saufen damit nicht pausenlos ein Schleier vor der Rübe hängt. Unter Zeugen keine nervenden Gesichter demolieren, weils die nächste Weltreise kosten könnte.

Irgendwie gehen doch alle Kompromisse im Leben ein, oder? Sogar die Tough Guy Fraktion macht nicht einfach sit-ups im Wohnzimmer vor ihrer Katze, sondern zahlt ihre 16,90 im Monat ans McFit, weil das Pumpen hier doch besser ausdifferenzierte Ergebnisse bringt. Ha!



8. Bei eurer Bandbeschreibung auf MySpace heißt es: SNOB VALUE ist ein fetter Bastard - geboren aus Dekadenz, Luxus, Pisse, Dreck, Wiesbaden, Langeweile, Fernsehen, maßloser Völlerei, Currywurst, Prunk, Reichtum, Kot, Dichtkunst, Lyrik, Neid, Lust, Hinterhältigkeit, christlicher Erziehung, Samen, Fanatismus, Rausch, Bildung, Unrat und Zweifeln. Irgendwann 2008 kriecht aus dem Wühltisch einer Modeboutique in Wiesbadens Wilhelmstrasse dieser hässliche Haufen Mist. Seitdem hockt das Vieh in einem Keller und macht Krach!!! Inwieweit sieht ihr euch selbst, in dieser Aufzählung wieder? Oder anders formuliert: Haltet ihr Neid, Hinterhältigkeit, Fanatismus und Reichtum für erstrebenswerte Tugenden? Oder spielt ihr hier nur mit Klischees? - und ich sehe das alles nur zu ernst?



Ja, das siehst Du in der Tat zu ernst. Letztenendes bringt dieses Info ja nur auf den Punkt, wo wir her kommen, was nicht automatisch bedeutet, sich diese Attribute zu eigen zu machen.

Wiesbaden ist nun mal die Stadt mit dem höchsten Pelzmantel- und Cabrio- Pro-Kopf-Aufkommen in Hessen.

Diese Tatsache zu verleugnen ist ebenso unmöglich wie das Leugnen der Tatsache, dass Leute wie wir im Straßenbild dieser Stadt eigentlich nie vorgesehen waren.

Insofern finden wir einerseits unsere Umgebung und andererseits uns selber in dieser Aufzählung wieder, weil wir Kot, Krach, Fernsehen und Bastard für ungeheuer erstrebenswerte Tugenden halten.

Das läuft bei Euch im Allgäu sicherlich ähnlich.



9. Darüber hinaus taucht die Wilhelmstraße auf eurer MySpace-Seite immer wieder auf, was hat es mit dem Ort auf sich? Und was geht sonst noch so ab in Wiesbaden?



Die Wilhelmstraße ist halt die Prunkstraße Wiesbadens,  in der sich Juwelier an Juwelier reiht und polarisiert dementsprechend.

Teure Geschäfte, astronomische Mieten, wie die Schlossallee bei Monopoly.

Ansonsten geht in Wiesbaden nicht viel. Im Schlachthof sind ab und zu Konzerte, der Großteil des Gebäudekomplexes ist aber vor einiger Zeit zugunsten eines sogenannten „Kulturparks“ abgerissen worden – der Rest folgt demnächst.

Manchmal ein lohnendes Konzert im Kulturpalast, vielleicht ein, zweimal vierteljährlich. Falk Fatal hat hier sein Hauptquartier mit dem „gestreckten Mittelfinger“ Zine und seinem Label.Einige Bands gibt’s auch noch, Front, Uffta 82, M.A.M.A, BILDungslücke. Und noch ein paar andere.Im Sommer kann man im Park liegen, im Winter kann man eigentlich gar nichts machen, außer saufen und auf der Couch abhängen. Oder wenn die Couchlandschaft zu trist wird kann man auch mal das Cafe Klatsch in der Marcobrunnerstraße besuchen. Das ist ein nettes Kollektiv Cafe. Demnächst öffnet das Sabot, eine neue Kneipe, wo man vielleicht auch mal  Konzis? machen kann. Abwarten.

Auf dem Mainzer Uni-Campus haben wir noch das Haus Mainusch, indem wir ab und zu Shows veranstalten. In den letzten Jahren lief noch einiges von unserer Seite im Kakadu im alten Kalkwerk in Limburg.

Wenn der Arsch mal aus Wiesbaden wegbewegt wird, sind Au und Exzess in Frankfurt, Oettinger Villa in Darmstadt, AK 44 in Giessen, sowie das JUZ in Mannheim schnell erreicht.





10. Wer ist eigentlich verantwortlich für das coole Coverartwork im Stile von BLACK FLAG´s 'Police Story'?



Nicht Axel Weber, sondern Jul Weber. Ein netter Bekannter von uns aus Berlin.

Wer sich über den Rip-Off beschweren, oder sonst was von ihm will: jul_wbr@yahoo.de



11. Wann dürfen wir mit Neuem Stoff von euch rechnen?



Nachdem innerhalb des letzten Jahres Vince am Bass und Alex an den Trommeln neu dazu gekommen sind, waren wir erst mal damit beschäftigt den beiden unseren Kram um die Ohren zu hauen. Nach erfolgreicher Integration und intensiver Proberei sind jetzt endlich neue Songs in der Mache, damit wir uns nicht selbst langweilen müssen. Wir wollen dieses Jahr auf jeden Fall ein paar neue Songs aufnehmen und hoffentlich auch der Öffentlichkeit zugänglich machen.

Ab Februar stehen dann endlich wieder ein paar Shows auf der Agenda. Da werden wir mal sehen, ob die neuen Sachen auch anderen Leuten gefallen außer uns.



12. Und zum Schluss wird es noch "poetisch". Ein Zitat, ein Spruch, ein Lebensmotto oder.



“Betrinke dich nie!” - aus dem Vorwort zum Parteibuch der NSDAP, 1927

und Danke für´s Interview!
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In: Der Gestreckte Mittelfinger Nr.4, 2010 – Interviewer: Falk



SNOB VALUE ist ein fetter Bastard – geboren aus Dekadenz, Luxus, Pisse, Dreck, Wiesbaden, Langeweile, Fernsehen, maßloser Völlerei, Currywurst, Prunk, Reichtum, Kot, Dichtkunst, Lyrik, Neid, Lust, Hinterhältigkeit, christlicher Erziehung, Samen, Fanatismus, Rausch, Bildung, Unrat und Zweifeln. Irgendwann 2008 kriecht aus dem Wühltisch einer Modeboutique in Wiesbadens Wilhelmstraße dieser hässliche Haufen Mist. Seitdem hockt das Vieh in einem Keller und macht Krach!!!!!!!
Mittlerweile hat das Vieh den Keller verlassen, war schon auf etlichen Bühnen dieser Republik zu sehen und hat nach einem feinen Demo vor kurzem ihre Debüt-7“ auf Matula Records, No More Music und Spastic Fantastic Records herausgebracht. Und diese Platte ist Hammergeil! Nicht nur weil, ich sie mit herausgebracht habe und die Jungs Freunde sind, sondern weil Snob Value einfach geil rotzige, schnoddrige HC-Songs spielen, die sich vom momentanen Wir-machen-jetzt-auch-ne-HC-Punk-Band-weil-das-gerade-alle-machen-Einheitsbrei deutlich abhebt: Weil sie eigene Ideen haben, ihre Songs nicht nach Schema-F klingen, Möb geil singt und nicht nur brüllt und Snob Value Texte haben, die mehr wollen und auch können, als bloß Klischees wiederzugeben. Grund genug, Snob Value Rede-und-Antwort stehen zu lassen.

WIE IMMER AM ANFANG: SEIT WANN UND WARUM GIBT ES SNOB VALUE. UND WER IST DAS ÜBERHAUPT?


Angefangen hats mit ner Session mit Möb, Jens, Mo und Jupp von ACDC, irgendwann Sommer 08 oder so muss das gewesen sein. Dann hat Schlängo /Methanol für Jupp Schlagzeug gespielt. Das hat sich dann in der Konstellation alles in den Proberäumen im Kalkwerk (Methanol, Tatort Kotelett) und im Haus Mainusch abgespielt. Dann ist auch Fabi nach Wiesbaden gezogen und hat angefangen zweite Gitarre zu spielen. Warums uns gibt? Wir haben FRONT live gesehen und uns gedacht, das können wir auch.


JA, KANN ICH VERSTEHEN, FRONT SIND SCHON EINE GEILE BAND. ABER DER SÄNGR GEHT GAR NICHT. EIN ECHTES ARSCHLOCH, ABER EGAL. WAR VON VORNEHEREIN KLAR, DASS IHR DEN SOUND SPIELEN WOLLT, DEN IHR JETZT SPIELT? 


Nein, wir wollten Deutschpunk machen, so wie FRONT.


NA, DASS IST EUCH JA AUCH FAST GELUNGEN: ES GIBT NUR WENIGE BANDS, DIE DEUTSCHPUNK MIT ENGLISCHEN TEXTEN SO PRIMA HINBKOMMEN. ABER WAS UNTERSCHEIDET EUCH VON DEN GANZEN BANDS DIE ALTEN AMI-HC SPIELEN??


Wir spielen keinen alten AmiHC, wir spielen brandheißen 2010er Deutschpunk, so wie FRONT.


OK OK, DIE BOTSCHAFT IST ANGEKOMMEN. KÖNNT DIE SCHLAGRINGE WIEDER IN EURE HOSENTASCHEN STECKEN. KOMMEN WIR ZU EINEM SPANNENDEREN THEMA. IN DER ÖKONOMIE BEZEICHNET MAN ALS SNOB VALUE DEN EFFEKT, DASS KONSUMENTEN GÜTERN ERST AB EINEM GEWISSEN PREIS BEACHTUNG SCHENKEN UND GLEICHZEITIG DENKEN, DASS DIE BREITE MASSE SICH NICHT DAFÜR INTERESSIERT. WAS HABT IHR GEGEN DIE BREITE MASSE? UND GLAUBT IHR WIRKLICH, DASS BEI EUREN EINTRITTSPREISEN UND DEN PREISEN FÜR DIE SINGLE, DIE BREITE MASSE EINEN BOGEN UM EUCH MACHT?


Darauf möchten wir nicht näher eingehen. Bandintern mussten wir uns in den letzten Wochen mit ganz anderen Massen beschäftigen. Irgendwo haben wir uns Madenwürmer eingefangen, jeder der Band und sonst niemand um uns herum.

Wir haben Jens und Schlängo erst noch ausgelacht, aber auf der Fahrt nach Kortrjk hats dann bei allen gejuckt. Ab da war wühlen und suchen bis zur traurigen Gewissheit angesagt. Vince hat super Hausmittelchen zur Wurmbekämpfung gefunden, darunter der sehr hilfreiche Tipp den Juckreiz am Anus mit dem Einführen eine Knoblauchzehe in den selbigen zu lindern.

Na ja, fieser Scheiß aber wahrscheinlich macht wegen so Tierchen die breite, von dir gemeinte Masse, einen Bogen um uns.


JA, JA, DIE GUTEN, ALTEN HAUSMITELCHEN. DER TRICK MIT DER KNOBLAUCHZEHE SCHEINT JA GEHOLFEN ZU HABEN. IHR HABT VOR KURZEM, TROTZ WÜRMERN, EINE WUNDERBARE 7-INCH VERÖFFENTLICHT. STÖRT ES EUCH, WENN EURE SINGLE JETZT IN DOWNLOAD-FOREN ODER MUSIKBLOGS ZUM KOSTENLOSEN HERUNTERLADEN ANGEBOTEN WIRD?


Nein, eigentlich freuts uns sogar. Die Leute, die die Platte rausgebracht haben, kommen schon auf ihre Unkosten, und wenn jetzt jemand aus dem Sudan sich den Scheiß den jemand aus Bulgarien hochlädt saugt und auf anderem Weg nicht an unsre Mucke rankommt – dann ist das doch cool!

Die Leute dies dann wirklich geil finden kaufen sich dann ja trotzdem die Single auf ner show oder sonstwo. Der Netzkram funktioniert doch auch so ähnlich wie die Tapegeschichte. Irgendwer hat ne geile Platte, nimmt sie allen Kumpels auf Tape auf, die kopieren das dann wieder, verteilen es weiter. Stehn die Leute auf die Platte dann kaufen sie sich die auch irgendwann und die Tapes vergammeln im Auto. Viele haben heute ja kein Tapedeck mehr und ballern sich den Rechner mit mp3s voll und kaufen doch trotzdem die Platten die eben hängenbleiben. So ähnlich wie mit den Tapes also.

Oder ist´s so, dass die Plattenverkäufe seit Jahren stark rückläufig sind und du deine neuen Lederslipper selbst bezahlt hast und das Matula-Imperium nicht genügend Gewinn abwirft?


JA, DIE LETZTEN LEDERSLIPPER HABE ICH IN DER TAT SELBST BEZAHLT. SCHEINEN ALS GESCHENK BEI MÖB AUCH GUT ANGEKOMMEN ZU SEIN. MAN SIEHT IHN SEITDEM JEDENFALLS KEINEN TAG MEHR OHNE SEINEN SLIPPER DIE DOTZHEIMER STRASSE AUF UND AB FLANIEREN. ABER GUT DAS IHR DAS THEMA ANSPRECHT: WELCHE ROLLE SPIELEN BEI EUCH DIE TEXTE? SIND DIE NUR SCHMÜCKENDES BEIWERK, DAMIT MAN KEINE INSTRUMENTALBAND IST ODER SOLLEN DIE AUCH EINEN GEWISSEN ANSPRUCH ERFÜLLEN?


Mh, also nen Anspruch erfüllen in dem Sinne, dass sie möglichst intelligent (für wen auch immer), tiefgründig oder politisch sein sollten gibt’s bei uns nicht.

Alle in der Band müssen mit nem Text klarkommen und ich als Schreiberling hab höchstens den Anspruch, nicht die gängigen Punkklischees zu erfüllen und mich selbst nicht zu langweilen. Dabei kommen dann meistens eher persönliche Texte raus, was aber auch wieder nicht bedeutet, dass ich die Band als Sprachrohr meiner kaputten Psyche brauche.

Es sind eher Erlebnisse und vielleicht auch ein paar Überzeugungen von mir die verwurstet werden, möglichst ehrlich, also so wie ich oder wir den Kack um uns herum erleben und wahrnehmen. Es gibt einige Bands, die coole politische Texte zustande kriegen, bei vielen anderen sind die Songs dann aber ungefähr so kritisch wie Stern oder Focus, nur schlechter geschrieben und die Leute feierns trotzdem ab.

Ich kanns scheinbar nicht besser, zumindest nicht direkt und plakativ, also bau ich hier und da mal was ein, viel Tiefgang hat das aber wohl nicht, ist aber ehrlicher. Cool find zum Beispiel die Herangehensweise von Amen 81, die es schaffen ihre Message in Geschichten zu verpacken, seltsame Bilder und Vergleiche benutzen, anders zwar als bei den Dead Kennedys, aber bei denen fand ich das eben auch immer ganz geil.

Aber die Frage war ja auch welche Rolle die Texte spielen….

Mhhh, die sind schon wichtig, aber die Musik ist wichtiger. Mir bringen geile Texte mit scheiß Musik weniger als andersrum. Genauso wichtig wie die Musik, ist vielleicht der Gesang. Durch den kann die Musik noch mal ne eigene Note kriegen, auf Platte und auch live.

Brenzlig wird’s dann aber bei Bands wie Anal Cunt, die jahrelang ohne das jemand die Texte kannte, Grind mit Krunzen spielten. Plattentitel wie „88 Reasons To Hate Us“ waren zwar verdächtig aber erst vor ein paar Jahren kam dann raus, dass der Sänger wohl White-Power-Texte schreibt und in noch ner Faschoband keift.


MÖB, IN „DECISIONS“ SINGST ÜBER FALSCHE ENTSCHEIDUNGEN, DIE MAN TAG FÜR TAG TRIFFT. WAS WAR DIE LETZTE RICHTIGE ENTSCHEIDUNG, DIE DU GETROFFEN HAST?


Es geht eher um gute Entscheidungen, die dann doch negative Auswirkungen mit sich bringen, und verbockten Kram, der dann doch gut ausgeht und die Stagnation, die aus der daraus entstehenden Angst vor Entscheidungen entsteht. Der Wunsch, ein beschissenes, von Trieben gesteuertes Tier zu sein und eben keine Wahl zu haben. Nicht abwägen müssen, keine Kompromisse eingehen.

Ich weiß also nicht, was eine richtige oder falsche Entscheidung ist, weil beides Teile einer Entscheidung sind. Is ja aber beinahe schon so ne Jammersicht auf die Welt, kann natürlich auch ganz anders gesehen werden. Damals wars aber beim Schreiben so.


UND WAS HAST DU GEGEN POETRY SLAMS, GEGEN DIE DU IN „BETWEEN THE LINES“ WETTERST?


Mmmh sicher erinnerst du dich noch ganz gut an den Slam im Schlachthof vor drei, vielleicht vier Jahren. Wir beide waren an dem Abend auf der Bühne, du hast tatsächlich gewonnen, warst der König dieser Nacht und mich fand das Publikum so schlecht und scheiße, dass es mir sogar Minuspunkte gab, die sonst wohl eher nicht verteilt werden.

Ich denke du konntest mit deinem netten, charmanten Auftreten bei den anwesenden Soziologiestudenten und Pädagoginnen punkten, für mich war das schon schwieriger. Könnte sein, dass meine Story nicht zu den nach Gesellschaftskritik und Selbstreflexion gierenden Hirnen und Herzen deiner Fans passte.

Die Story trete sich um nen Penner ein Stockwerk unter uns, damals noch in der Altstadt. Jede Nacht so ab 3 Uhr begann seine private Technoparty, ne Zeit lang wars mir egal, aber irgendwann nervte es doch gewaltig. Versucht hab ich in der Geschichte den Konflikt zwischen “scheiß-drauf-bin-doch-Punk-und-kein-Spieser” und “Wichser-nervt-macht-mich-wahnsinnig” zu skizzieren.

Also doch reflektierend, mh. Jedenfalls ging ich irgendwann zu ihm runter und umschrieb das Geschehen in etwa so: 20 Stufen, 200 bpm, 2000 Schläge aufs Maul. Kam gar nicht gut an bei den Slamgängern. Aber ich bin deshalb nie frustriert oder so gewesen, ich verwurste den scheiß einfach nur in unserem Song “Between The Lines”.

Und hey, normalerweise mach ich bei Wettbewerben nicht mit, wo Leute die sich selbst nicht trauen auf die Bühne zu gehen oder selbst gar nicht schreiben, mich bewerten sollen. An dem Abend bin ich auch nur, weil sich wohl zu wenig angemeldet hatten, eingesprungen. Aber wenn diese tollen, hippen, jungen Stadtmenschen mich schon bewerten, dann doch bitte Gewinner oder Minuspunkte, alles nur kein Mittelmaß. pah!


ACH STIMMT, DIESEN TOLLEN RUHMREICHEN ABEND VOLLER CHAMPUS UND SIEGERLAUNE HATTE ICH GANZ VERGESSEN. GUTE, ALTE ZEIT. ABER KOMMEN WIR ZU EINEM ANDEREN THEMA. ZU EURER DRECKIGEN WÄSCHE: BEI EURER KÜRZLICH AUFGENOMMENEN DEBÜT-SINGLE HAT NOCH MO DEN BASS GESPIELT. JETZT WIRD ER VON VINCE GESPIELT. WAS IST MIT MO PASSIERT?


Viel zu lange Geschichte, deshalb ne kurze Antwort: Es gab einige Differenzen und Vince stand in den Startlöchern. Und das passt so.


MIT JENS UND VINCE HABT IHR JA JETZT ZWEI MITGLIEDER DER AUFGELÖSTEN TATORT TOILET. WERDET IHR JETZT ZUM SAMMELBECKEN FÜR DEREN EX-MITGLIEDER? WER STEIGT ALS NÄCHSTES BEI EUCH EIN?


Für nen Journalisten-Schmierfink echt ne Scheißfrage. Na ja, probiern wirs trotzdem mal: die Typen sind alle in anderen Bands untergekommen, Martin macht Country mit BLACK DIAMOND EXPRESs TRAIN TO HELL, spielt da Harp, Klangkiste und singt. Norman ist Gitarrenmann bei MONKEY BUSINESS, die machen Hardcore und lassen auch unseren Fabi mitspielen. Rosti spielt zusammen mit Jens, Vince und auch wieder Normen Bei KÖTER, die so epischen Death-Metal zocken.


NAJA, DAS STÖRT DOCH NICHT, WENN DIE SCHON NE ANDERE BAND HABEN. DAS IST DOCH EIN ZENTRALES MERKMAL DER „SZENE“ IN WIESBADEN: DASS JEDER MIT JEDEM IN EINER BAND SPIELT UND MUSIKALISCHER INZEST HERRSCHT. APROPOS INZEST: WAS WAR DAS SCHLIMMSTE PUBLIKUM VOR DEM IHR BISHER SPIELEN MUSSTET?


Wir müssen ja gar nicht. Aber vielleicht war’s die Menge aus 10 Pimmelpunks in Mannheim. Wir kamen von nem Geburtstagsgig und ner Sauftour aus Berlin, waren von der Fahrerei und meinem bekackten Autoradio genervt und gelangweilt und sind deshalb vielleicht auch selbst schuld. Wirklich schlimm, und davor haben wir echt Angst, könnte ein gemeinsamer Gig mit Front und deren Publikum werden. Bisher waren alle Shows und die Leute eigentlich in Ordnung, so viele Gigs hatten wir ja auch noch nicht wirklich.

LIEBER BOSTON ODER LIEBER L.A.?


Irgendwie stehn dreifünftel von uns schon auf den O.C. Sound, D.I., Adolescents, Agent Orange, Offspring (Fabi hasst Offspring), Social D, usw…..Gang Green, Freeze, SSD und der ganze Ostküstenscheiß ist aber auch geil, und eigentlich aber auch scheißegal. Schlängo und Fabi ist die Frage zu blöd, die gehen jetzt Eimer rauchen.


FÜR WELCHE PLATTE IN EUREM SCHRANK SCHÄMT IHR EUCH?


Fabi schämt sich für Schlängos, Möbs und Jens’ Offspring und NOFX Platten, Jens bereut nichts und würde alles wieder genauso kaufen (zweifelt aber stark an den FRONT Platten), Vincent ist an sich ein eher peinlicher Mensch, Schlängo schämt sich nur nach dem Saufen und Möb ein wenig für seine kleine Pestpocken Sammlung, die er hofft für ne dicke Stange Kohle an den unwissenden Nachwuchs zu versteigern.


WELCHE NOCH (ODER WIEDER) AKTIVE BAND SOLLTE MIT EINEM LEBENSLANGEN AUFTRITTSVERBOT BELEGT WERDEN?


Auch auf die Gefahr hin, dass unsere Konten bei der Sparkasse gesperrt werden: A.C.K.!!!


IHR KOMMT JA URSPRÜNGLICH ALLE NICHT AUS WIESBADEN, SONDERN AUS ANDEREN DÖRFERN. ES HAT EUCH MIT DER ZEIT TROTZ ALL DEN SCHLIMMEN BERICHTEN, DIE ÜBER WIESBADEN EXISTIEREN IN DIE LANDESHAUPTSTADT GEZOGEN. WAS ALSO MACHT WIESBADEN SO LEBENSWERT, DASS ES EUCH AUSGERECHNET HIERHIN VERSCHLAGEN HAT?


Lad uns doch von der scheiß Kohle, die du vom Amt für Tourismus der Stadt Wiesbaden in deine Rheingauvisage gestopft kriegst lieber in den Eisernen Kanzler auf ein Herrengedeck ein. Dann erlebst du selbst was uns hier hinzog und hält.


GERNE, ES WÄRE MIR EINE GROSSE FREUDE. KOMMT EINFACH VORBEI. IHR TREFFT MICH DA JEDEN TAG VORM TRESEN VON 7.30 UHR BIS 23.30 UHR. VON 12.00 BIS 13.00 UHR MACHE ICH MITTAGSPAUSE, DA BIN ICH BEI „HANS.“ CHEERS & BESTEN DANK FÜRS INTERVIEW.

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